Abkürzung

  1. Synonym zu Kürzung i. w. S. bzw. in Bezug auf die Resultate von Abkürzungsprozessen auch als „Oberbegriff für die Gesamtheit der Typen der Kurzformen“ (W. Hofrichter 1977, 12). Schon bei J. Chr. Adelung (1796) scheint dieser weite Begriff der A., „Abbreviatur, [...], ein gekürztes Wort“, angelegt zu sein. Damit sind allerdings terminologische Schwierigkeiten verbunden, Kürzungsresultate unterschiedlicher Sprachebenen voneinander abzugrenzen, etwa „Kurzwörter“ (LKW; TÜV, Schiri) von „Schreibabkürzungen“ (Dr., Hbf., Bd.) oder „Abkürzungen von physikalischen Maßeinheiten“ (kg, m, s) (vgl. I. Barz 2009, 733).
  2. I. e. S. reine Schreibkürzel, „die keine eigene, der Schreibung entsprechende Lautgestalt haben, sondern beim Sprechen in die zugrundeliegenden Wörter aufgelöst werden, wie bzw. > beziehungsweise, Dr. > Doktor, vgl. > vergleiche“ (D. Kobler-Trill 1994, 5). Damit können Kurzwörter deutlich von graphischen Kürzungen/Abkürzungen unterschieden werden.

Lit.: Adelung, J. Chr., Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart. 2. Nachdruck d. Ausgabe Leipzig 1793. 1990. Hofrichter, W., Zu Problemen der Abkürzung in der deutschen Gegenwartssprache. In: Linguistische Studien, Reihe A, H. 44, Berlin 1977. Kobler-Trill, D., Das Kurzwort im Deutschen. 1994. Steinhauer, A., Sprachökonomie durch Kurzwörter. Bildung und Verwendung in der Fachkommunikation. 2000. Weber, H., Die Inhaltsseite von Kurzwörtern und Abkürzungen. In: Lexikologie. Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft, Bd. 21.1, 2002, 457-460. Wellmann, H., Die Wortbildung. In: Duden Die Grammatik. 8., überarb. Aufl. 2009, 634-762. KS

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