Adjunkt

  1. In der Strukturellen Linguistik ( Strukturalismus) ein grammatisch nicht notwendiges, attributives Satzelement ( Attribut, Angabe), das ein voraufgehendes oder folgendes Element in semantischer Hinsicht spezifiziert, und zwar entweder restriktiv ( Artikel, Pronomen, Relativsatz) oder qualifizierend durch mit Hilfe von Adjektiven, Adverbien usw. hinzugefügte weitere Informationen. Von J. Lyons (1968/1971) werden neben NP-internen Attributen (ein kluges Kind) auch VP-interne Adverbiale (Er denkt schnell, Adverbial) und Adverbialangaben (Vor lauter Ausgelassenheit sprang sie während der Party auf den Tisch; Angabe) zu den Adjunkten gerechnet.
  2. Bei H.J. Heringer (1970) Satzglieder, die in paradigmatischer Beziehung zueinander stehen und sich daher wechselseitig ausschließen.
  3. In der Generativen Grammatik ( Generative Grammatik) ein weder als Komplement noch als Spezifizierer fungierendes Element, das einem anderen hinzutritt, ohne die syntaktische Kategorie des komplexen Ausdrucks zu verändern (vgl. Fanselow/Felix 1987, II, 54).
  4. In H. Weinrichs Textgrammatik ein durch einen Junktor (Präposition, Konjunktion) eingeleitetes und von einer Basis (Kernsubstantiv, Hauptsatz) abhängiges Determinationsgefüge (Attribut, Nebensatz). Im Falle von Haupsatz-Nebensatz-Strukturen bilden im Nebensatz Junktor und Verb die sog. Adjunktklammer.

Lit.: Fanselow, G./Felix, S.W., Sprachtheorie. Eine Einführung in die generative Grammatik. 1987. Heringer, H.J., Theorie der deutschen Syntax. 1970. Lyons, J., Introduction to Theoretical Linguistics. 1968. dt. Einführung in die moderne Linguistik. 1971. Weinrich, H., Textgrammatik der deutschen Sprache. 42007. AB

Letzte Änderung: 14.02.2019 - Ansprechpartner: Webmaster