Artikelwort

Ein (besonders im Zusammenhang mit der Vermittlung der deutschen Sprache) verwendeter Terminus für einen weiten Begriff der Wortart → Artikel. Im Unterschied zur Auffassung, wie sie die Schulgrammatik vertritt, werden nicht nur der bestimmte und der unbestimmte Artikel zu dieser Wortart gezählt: Fehlt dem Substantiv auf der Ebene der Sprachverwendung der Artikel (Sie trinkt gern → Milch.), liegt der sog. → Nullartikel vor. Ein A. kann auch ein anderes grammatisches → Funktionswort sein, das ebenso wie der Artikel (i.e.S.) dekliniert vor dem → Substantiv bzw. vor einem substantivisch gebrauchten → Lexem stehen kann (Sie isst keinen Käse. Das ist sein Koffer. Jedes Hin und Her kostet viel Zeit.)

Schanen definiert Artikelwörter funktional- semantisch als Determinantien (d.s. Identifikatoren und Quantoren), „die im 1. Feld der NG [Nominalgruppe; A.J.] erscheinen und sich auf die ganze Information der NG beziehen.“ (Schanen 1995, 136). Eisenberg operiert im Vergleich zur Schulgrammatik mit einem erweiterten, im Vergleich zu Schanen mit einem eingegrenzten Begriff der Wortart Artikel: Da er für seine Einordnung von Lexemen in die Wortart Artikel konsequent ein morphologisches Kriterium wählt, bestimmt er lediglich der, ein, kein, mein, dein und sein als Artikel (bzw. Artikelwörter). Nicht als A. gelten allgemein hingegen solche Wörter, die sowohl adsubstantivisch als auch für sich stehen können und keine Unterschiede im Paradigma aufweisen (Das ist dieses Buch./Das ist dieses.) oder sich morphologisch (mit ihrem Paradigma) auf die Artikel (bzw. Artikelwörter) ein, kein, mein beziehen (also einer, keiner, meiner). (Vgl. Eisenberg 2006, 168)

Lit.: Eisenberg, P., Grundriss der deutschen Grammatik. Bd. 1: Das Wort. 2006. Schanen, F., Grammatik Deutsch als Fremdsprache. 1995. AJ 

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