Assibilation

Auch: Assibilierung. Eine spezifische Form der Assimilation: der Wandel eines Verschlusslautes zu einem Zischlaut (Sibilant), auch Zetazismus. Es handelt sich meist um eine Form der Palatalisierung, bei der die Artikulationsstelle eines Konsonanten insbesondere durch einen oder mehrere nachfolgende hohe oder mittlere Vokale an deren Artikulationsstelle angeglichen wird. So stehen sich z. B. lat. centum [k-] (‘hundert’) und frz. cent [s-] gegenüber sowie die aus lat. statio [-tio] (‘das Stehen, Standort’) entstandenen Lehnwörter engl. station [-ʃən] oder dt. Station [-t͡si̯oːn].

Differenzierter betrachtet Foley (1973) aus Sicht der angelsächsischen Sprachwissenschaft A. als einen mehrstufigen Prozess.

Lit.: Dieth, E., Vademekum der Phonetik. 21968, 271. Foley, J., Assibilation as universal phonological rule. In: Folia Linguistica, Jg. 6, Ausgabe 3-4, 1973, 251-262; online verfügbar (16.7.2009): https://doi.org/10.1515/flin.1973.6.3-4.251 (letzter Zugriff: 19.6.2017). UF 

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