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Aktuelle Projekte
Interaktive Grammatikanimationen. Konzeptualisierungen begreifbar machen
Laufzeit: 23.11.2022 bis 21.11.2025
Davon ausgehend, dass das Erlernen von Grammatik sich nicht auf das Beherrschen morpho-syntaktischer Regeln beschränkt, sondern grammatische Kompetenz auch semantische und funktionale Aspekte miteinschließt, betonen kognitionsdidaktische Unterrichtsansätze die Sichtbarmachung von Konzeptualisierungsvorgängen als Triebfeder bei der Grammatikvermittlung. Jüngste Studien konnten die Effektivität solcher Unterrichtsmethoden nachweisen, die Grammatikmetaphern in Form von Animationen einsetzen, mit der Einschränkung, dass die bloße Rezeption der Grammatikanimationen nicht hinreichend für die Integration mentaler Modelle ist. Nur eine aktive Auseinandersetzung mit den Grammatikmetaphern führt zum Lernerfolg (Bielak & Pawlak 2011; Kanaplianik 2016).
Insofern die aktive Beteiligung des Lerners einen neuralgischen Punkt für das didaktische Potenzial von Grammatikanimationen darstellt, untersucht das Forschungsprojekt, ob ein konzeptbasierter Vermittlungsansatz, der interaktive Animationen verwendet, fortgeschrittene Deutschlerner darin unterstützt, ihre grammatische Kompetenz zu entwickeln. Auf Basis der von Suñer Muñoz (2013) entwickelten Grammatikmetapher zum deutschen Passiv werden Animationen um eine Eingabeschnittstelle erweitert, die es Lernern ermöglicht, in den visualisierten Konzeptualisierungsprozess gestaltend einzugreifen, um so insbesondere semantisch-funktionale Aspekte des Passivs wie z. B. Salienz und Topikalisierung zu erfassen. Innerhalb eines quasi-experimentellen Forschungsdesigns soll einerseits die Effektivität dieses Lernmediums quantitativ getestet, andererseits die Entstehung/Veränderung mentaler Modelle mittels Retrospektion qualitativ nachvollzogen werden. Die Weiterentwicklung der Grammatikanimationen stellt einen relevanten Forschungsbeitrag dar, da deren Interaktivität ein exploratives Lernen fördert und Gelegenheit bietet, konzeptuelle Strukturen zu begreifen (Roche & Suñer 2016; Zeyer 2017).
PHÜLA FD. Phasenübergreifende Lehramtsausbildung Fachdidaktik Deutsch
Laufzeit: 01.01.2020 bis 31.08.2025
"Medien im Deutschunterricht" und "Interkulturelles Lernen im Deutschunterricht" sind zwei zentrale Themen der aktuellen Deutschdidaktik, die in allen drei Phasen der Lehrkräfteausbildung in den Blick zu nehmen sind: im Lehramtsstudium, im Vorbereitungsdienst und in Weiterbildungsangeboten für Lehrkräfte.
Aus diesem Grund werden in gemeinsamen Workshops mit Vertreter*innen des Landesinstituts für Schulentwicklung, mit Mentor*innen und Schulleiter*innen der allgemein- und berufsbildenden Schulen Ideen und Konzepte zu diesen Themen vorgestellt und diskutiert.
Entsprechende Studienprojekte (z. B. Adaptives Lernen mit interaktiven Lernstiften in Selbstlernphasen) werden mit Studierenden an Schulen erprobt und evaluiert und so eine Verbindung zwischen Theorie und Praxis gewährleistet.
Fortbildungsveranstaltungen an Universitäten unterstützen die phasenübergreifende Lehrkräfte- und Mentor*innenausbildung.
Mit dem Projekt "studis@school" können Studierende abseits der verpflichtenden Praktika Erfahrung an Schulen sammeln, durch Förderunterricht, Hausaufgabenbetreuung, AG-Betreuung, und sich darüber klar werden, ob der Beruf für sie der richtige ist. Gleichzeitig werden Schulen in Zeiten des Lehrkräftemangels durch erfahrende Studierende entlastet.
Tagungen zu übergreifenden Themen der Lehrkräfteausbildung sollen gemeinsam mit dem Zentrum für Lehrerbildung organisert werden.