Adverb

Eine der traditionellen Wortarten aus unflektierbaren Wörtern (→ Partikeln), deren prototypische Satzgliedfunktion darin besteht, den durch das Verb (Ich wohne hier) bzw. durch die ganze → Proposition (Glücklicherweise ist er gut angekommen) ausgedrückten Sachverhalt zu charakterisieren.

Adverbien können aber auch bei → Substantiven (das Gebäude hier), → Adjektiven (eine sehr schöne Gegend) und – als sog. Ad-Adverbien – bei anderen Adverbien (die damals überall schwierige Lage) in attributiver Funktion stehen. Nach der Art der bezeichneten Umstände lässt sich die Wortart A. semantisch untergliedern in: Kausaladverbien (deshalb, deswegen), Konsekutivadverbien (infolgedessen, demzufolge), Konzessivadverbien (trotzdem, gleichwohl), Finaladverbien (dazu, dafür), Instrumentaladverbien (damit, hiermit), Modaladverbien (gern, so), Lokaladverbien (dort, überall) und Temporaladverbien (sonntags, damals). Aufgrund ihres syntaktischen Verhaltens im Hinblick auf die spezielle Redesituation lassen sich deiktische Adverbien (hier, jetzt, da, dort, → Deixis) ausgliedern. So kann z.B. aus lokaldeiktischer Sicht ein Nahbereich des Sprechers oder ein von ihm außerhalb liegender Fernbereich Sie war nicht hier, aber dort fixiert werden.

Adverbien müssen von anderen ebenfalls unflektierbaren Wortarten (→ Wortart) unterschieden werden. Im Hinblick auf das Kriterium der Funktion hebt z.B. die Duden-Grammatik als Teilklasse die → Abtönungspartikeln hervor (z.B. etwa in: Willst du etwa mitkommen?), die von anderen Autoren als eigenständige wortklasse betrachtet werden. Darüber hinaus lässt sich schließlich auch noch die Subklasse semantisch indefiniter Adverbien bestimmen Er muss es irgendwoher nehmen. In Bezug auf die Einleitung von Nebensätzen werden Interrogativadverbien wie wann in Ich frage, wann gehst du? und Relativadverbien wie worüber in Das ist es, worüber wir gesprochen haben unterschieden. Eine besondere Gruppe stellen unter formalem Aspekt die → Pronominaladverbien (daran, hierauf) dar, die aus Adverbien (da, hier) und → Präpositionen (an, auf) gebildet sind. Adverbien mit Pro-Wort-Charakter haben Stellvertreterfunktion und nehmen auf Vorerwähntes oder Gegebenes Bezug: Er kam nicht, weil er krank war.Er war krank, deshalb kam er nicht.

Lit.: Eisenberg, P., Grundriß der deutschen Grammatik. Das Wort. 2006. Ders., Morphologie und Distribution – Zur Morphosyntax von Adjektiv und Adverb im Deutschen. In: Schmöe, F. (Hrsg.), Das Adverb – Zentrum und Peripherie einer Wortklasse. 2002. Hoffmann, L. (Hrsg,), Handbuch der deutschen Wortarten. 2009. Duden. Die Grammatik. 8. Auflage. 2009. Zifonun, G./Hoffmann, L./Strecker, B., Grammatik der deutschen Sprache. 1997. Hentschel, E./Weydt, H. Handbuch der deutschen Grammatik. 4. Auflage. 2013. KP 

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