Linguistisches Wörterbuch von Th. Lewandowski
Linguistisches Wörterbuch von Theodor Lewandowski - Die Neubearbeitung als Online-Ausgabe
Die bisher letzte (6.) Auflage des Linguistischen Wörterbuchs von Theodor Lewandowski erschien 1994. Es handelt sich um ein sehr verdienstvolles Werk seines leider früh verstorbenen Verfassers, das mehreren Studentengenerationen der philologischen Fächer ebenso wie ihren Lehrenden beim Erlernen der linguistischen Terminologie und beim Verstehen gelesener Fachtexte nützliche Dienste geleistet hat.
Inzwischen liegt die letzte Bearbeitung aber mehr als 20 Jahre zurück. Am Institut für Germanistik der Otto-von-Guericke-Universität haben wir zwar bereits vor langer Zeit eine Neubearbeitung begonnen, aber durch vielerlei Umstände wurde der Fortgang des Projekts immer wieder aufgehalten und es konnte bisher nicht abgeschlossen werden. Im Rahmen unserer zeitlichen Möglichkeiten arbeiten wir, die Lehrenden der Germanistischen Linguistik des Magdeburger Instituts, aber an den Artikeln und der Vervollständigung des Wörterbuchs weiter. Auch wenn die endgültige Fertigstellung unseres Nachschlagewerks, das nunmehr ein Online-Wörterbuch werden soll, sicher noch ein paar Jahre in Anspruch nehmen wird, liegen doch zahlreiche Artikel bereits vor, die eine nützliche Hilfe beim Erlernen der linguistischen Fachterminologie sein und einen Beitrag zur innerdisziplinären Verständigung leisten können. Wir haben uns daher entschlossen, die bereits fertigen Texte nach kurzer Aktualisierung den Studierenden der Philologien, aber auch anderen Nutzern über unsere Webseite zugänglich zu machen.
Bearbeitungsprinzipien
Bei der Neubearbeitung ist von den folgenden Prämissen und Prinzipien ausgegangen worden:
- Auf der Grundlage des Artikelbestandes des „alten“ Lewandowski wird eine gründliche Neubearbeitung vorgenommen, die dem aktuellen Forschungsstand entspricht, d.h. Auswahl der Stichwörter und Inhalte der Artikel wird an neuere Entwicklungen in der Linguistik angepasst.
- Der im Unterschied zu vergleichbaren Nachschlagewerken „narrative“ und damit lese- und lernfreundliche Charakter des Lewandowskischen Wörterbuchs wird beibehalten.
- Da es nicht die Anzahl der Stichwörter ist, die den Lewandowski aus der Menge der vorhandenen linguistischen Wörterbücher hervorhebt, sondern die abgewogene Informativität seiner Artikel, können nur die jeweils wichtigsten Begriffe der einzelnen Teildisziplinen aufgenommen und behandelt werden.
- Im Ausgang von einer Gesamtsynopse der Stichwortinventare aller bisher vorliegenden deutschsprachigen linguistischen Fachwörterbücher ist die Lemmaliste des „neuen“ Lewandowski aktualisiert worden, sodass neueren, insbesondere „pragmatischen“, „kognitiven“ sowie „medien-„ und „diskurslinguistischen“ Entwicklungen der Sprachwissenschaft und ihrer aktuellen „Interkulturalisierung“ Rechnung getragen wird.
- Die neuen Stichwörter, um die das Linguistische Wörterbuch zu ergänzen ist, entstammen vor allem den Bereichen: Sprachphilosophie/Semiotik, Text- und Diskurslinguistik, Gesprächsanalyse, Politolinguistik, Kontrastive Linguistik, Sprachdidaktik, Kognitive Linguistik, Medienlinguistik, interkulturelle Linguistik, Sprachpflege und Sprachkritik sowie Psycho-, Korpus- und Computerlinguistik.
- Die Artikel zu allen aus der 6. Auflage übernommenen Stichwörtern werden so überarbeitet, dass sie den neuesten Stand der Forschung widerspiegeln.
- Die Angabe englischer, französischer und russischer terminologischer Entsprechungen soll beibehalten werden.
- Die Literaturangaben zu den einzelnen Artikeln werden sorgfältig aktualisiert.
- Um semantische Entwicklungen für den Benutzer transparent zu machen, sind die einzelnen Artikel soweit möglich historisch angelegt und bieten unterschiedliche Begriffsbestimmungen und -erläuterungen in chronologischer Reihenfolge.
- Eine benutzerfreundliche Darstellung schließt die kurze Diskussion von Beispielen ein.
- Die Erläuterung der einzelnen Termini erfolgt neutral; punktuell sind aber kritische Kurzbemerkungen möglich.
- Durch Artikelgliederung nach Ziffern („Punktung“) wird das Nachschlagen erleichtert.
- Eine später anzufügende Liste der gestrichenen Lemmata wird für terminologische Spezialfragen auch frühere Auflagen des Lewandowski benutzbar halten.
- Der Informationswert des Lexikons wird durch zusätzliche Erstellung eines Indexes, der alle diejenigen Termini umfasst, die in den Artikeln erwähnt werden, jedoch selbst nicht lemmatisiert sind, erhöht.
Autorinnen und Autoren
Neben den Mitgliedern des Lehrbereichs Germanistische Linguistik des Instituts für Germanistik wirken auch einige externe Autoren an der Neubearbeitung und Erstellung des „neuen“ Lewandowski mit. Die Autorschaft an den einzelnen Artikel wird jeweils an dessen Ende durch ein Namenskürzel gekennzeichnet. Artikelbearbeitungen, in denen ein Großteil des Lewandowskischen Originaltextes übernommen wird, sind zusätzlich mit einem „L“ gekennzeichnet. - Armin Burkhardt