Anaphorik
Zusammenfassende Bezeichnung für die Funktionen sprachlicher Ausdrücke, innerhalb eines entstehenden Textes auf die Referenten von Vorgängerausdrücken zurückzuverweisen (→ anaphorisch): „Was tun Sie“, wurde Herr K. gefragt, „wenn Sie einen Menschen lieben?“ „Ich mache einen Entwurf von ihm“, sagte Herr K., „und sorge, daß er ihm ähnlich wird.“ „Wer? Der Entwurf?“ „Nein“, sagte Herr K., „Der Mensch.“ (B. Brecht, Geschichten vom Herrn Keuner) Der Gegenbegriff zu A. ist → Kataphorik; kataphorische (→ kataphorisch) Ausdrücke verweisen bezeichnungsidentisch auf die Referenten nachfolgender Ausdrücke: Das habe ich mir gleich gedacht, dass Sie der Täter waren.
→ Anapher (2), → Anaphorisierung, → Referenz, → Referenzidentität, → Textphorik
Lit.: Schwarz, M., Indirekte Anaphern in Texten. Studien zur domänengebundenen Referenz und Kohärenz im Deutschen. 2000, 78ff.. Tanaka, Sh., Deixis und Anaphorik. Referenzstrategien in Text, Satz und Wort. 2011. JV