Aufforderung
Appellative Äußerung, Sprechhandlung. In der → Sprechakttheorie ist die A. eine grundlegende Klasse von Sprechakten (→ Direktiv), zu der z.B. Bitten, Befehlen, Verbieten und Erlauben gehören. Durch eine A. versucht ein Sprecher, einen Adressaten dazu zu bringen, eine Handlung in der Zukunft entweder auszuführen oder zu unterlassen, wobei Handlung oder Unterlassung typischerweise im Interesse des Sprechers liegen. Eine A. kann verbal und nonverbal vollzogen werden. Verbal kann sie nicht nur direkt durch einen → Imperativsatz Komm morgen Abend zu mir! ausgedrückt werden, sondern u.a. auch durch Einwortsätze Feuer! oder durch Partizip-II-Konstruktionen Aufgepasst! Oftmals treten sie in der Gestalt indirekter Sprechakte (→ Sprechakt, → indirekter Sprechakt) auf (Beispiel: Es zieht).
Lit.: Burkhardt, A., Soziale Akte, Sprechakte und Textillokutionen. A. Reinachs Rechtsphilosophie und die moderne Linguistik. 1986. Levinson, St.C., Pragmatik. 32000. Searle, J.R., Expression and Meaning. 1979. dt. Ausdruck und Bedeutung. 1982. KP