ATN-Grammatik

In der → Computerlinguistik in den 1960er und 1970er Jahren entwickelte → formale Grammatik zur computergestützten Analyse von Sätzen. Das Netzwerk enthält die syntaktischen Muster der zu analysierenden Sprachen. Die eingegebenen Ausdrücke werden mit jedem Eingabeschritt analysiert und dem entsprechenden Muster in einem Netzwerk zugeordnet. Die Verbindung der → Knoten, die den jeweils eingegebenen Ausdrücken entsprechen, ist ein Pfad im Netzwerk und stellt die Analyse des gesamten eingegebenen Ausdrucks dar. Im Unterschied zu den Phrasenstrukturregeln der Generativen Grammatik nutzt die A. eine äquivalente Menge von finiten state Automaten. Diese können sich gegenseitig → rekursiv aufrufen. Die Zustände (states) der Automaten während der Analyse entsprechen den Knoten des Netzwerkes. Sie repräsentieren die eingehenden Informationen, die in einem Register gespeichert und wieder abgerufen werden können. Auf diese Weise ist die Berücksichtigung kontextueller Beziehungen gegeben, weshalb ATN-Grammatiken äquivalent zu kontextfreien Grammatiken sind. Die Programmierung der Parser für die A. erfolgt meist in LISP.

→ Generative Grammatik, → Phrasenstrukturregel

Lit.: Bobrow D.G./Fraser, B., An Augmented State Transition Network Analysis Procedure. In: Proceedings of the International Joint Conference on Artificial Intelligence 1969, 557-569. Wodds, W.A., Transition Network Grammars for Natural Language Analysis. In: Communications of the Association for Computing Machinery 13.10.1970. MW

Letzte Änderung: 01.10.2024 - Ansprechpartner: Webmaster