Adjektiv
Auch: Eigenschaftswort. Das A. tritt in deklinierter Form zum → Substantiv schönesWetter.
Im Deutschen flektieren Adjektive in zwei Flexionsparadigmen (stark: mit gutem Gefühl; schwach: mit dem guten Gefühl) und sind – sieht man von semantischen Restriktionen bei einigen Adjektiven ab – z.B. *toter, *schwangerer – in den zwei Stufen komparierbar: → Komparativ (schneller) und → Superlativ am (schnellsten). Adjektive übernehmen verschiedene Funktionen im Satz: Prototypisch sind sie Attribute (→ Attribut): Das schnelle Auto; im Deutschen (wie in anderen flektierenden Sprachen) wird dabei das attributive A. in → Kasus, → Genus und → Numerus dem Bezugssubstantiv angeglichen und diesem (mit wenigen, dann unflektierten Ausnahmen: Forelle blau, Hänschen klein) vorangestellt. In unflektierter Form kann das A. als → Prädikativum: Das Auto ist schnell oder als → Adverbial: Das Auto fährt schnell gebraucht werden.
Adjektive dienen der zusätzlichen semantischen Kennzeichnung von Gegenständen, Personen, Handlungen oder Ereignissen und machen diese besser identifizierbar: Ich sehe eine blaue Blume. Die dabei zugeschriebenen Eigenschaften können absolute sein: blau oder relative, die durch eine Dimension und den Wert auf einer entsprechenden Skala gekennzeichnet sind: ein kleiner Junge wird – absolut gemessen – wahrscheinlich größer sein als eine große Maus. Im Prozess der → Adjektivierung werden Adjektive vor allem durch → Derivation mit Hilfe von Suffixen (→ Suffix) gebildet: höflich, fleißig, aber auch durch → Komposition: dunkelrot, schlagfertig und Derivation mit Präfixen (→ Präfix): unfrei, uralt.
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