Adverbial

Auch: Adverbialbestimmung, adverbiale Bestimmung, Adverbiale, Umstandsbestimmung, → Satzglied. Syntaktische Einheit, die Umstände angibt, unter denen sich eine im Satz ausgedrückte → Proposition vollzieht.

Ein A. ist ein nicht-verbaler Ausdruck, der prototypisch als freie → Angabe, d.h. → Supplement vom Verb unabhängig auftritt. Am Abend liest sie Zeitung und als Satz-A. weglassbar ist. Als → Ergänzung, d.h. → Komplement wird das A. nur von wenigen Verben gefordert. Die Vorlesung dauert zwei Stunden. Semantisch unterscheidet man Adverbialia nach der Art der Umstände, die sie kennzeichnen, in temporale, lokale, modale, konditionale, kausale, konzessive, konsekutive und finale. Sie können durch verschiedene Formen realisiert werden. Prädestiniert dafür sind Adverbien (→ Adverb): Er trainiert abends. Als Adverbialia fungieren aber auch Adjektive (→ Adjektiv): Er fährt schnell, präpositionale Wortgruppen: Bei Sonnenaufgang wanderten wir um den See, Nebensätze: Als die Sonne aufging, wanderten wir um den See oder Infinitiv- und Partizipialgruppen: Sie lief schnell zur Uni, um pünktlich zu kommen; In Magdeburg angekommen, lief sie schnell zur Uni.

Lit.: Haß. U./Storjohann, P. (Hrsg.), Handbuch Wort und Wortschatz. In: Handbücher Sprachwissen. Hrsg. v. Felder, E./Gardt, A. Bd. 3. 2015. Zifonun, G./Hoffmann, L./Strecker, B., Grammatik der deutschen Sprache. 1997. Schmid, W. P., Adverb und Adverbiale im Deutschen. In: Schierholz, S. J., (Hrsg.), Die deutsche Sprache in der Gegenwart. 2001. Eisenberg, P., Grundriß der deutschen Grammatik. Das Wort. 2006. Ders., Morphologie und Distribution – Zur Morphosyntax von Adjektiv und Adverb im Deutschen. In: Schmöe, F. (Hrsg.), Das Adverb – Zentrum und Peripherie einer Wortklasse. 2002. Duden.. Die Grammatik. 8. Auflage. 2009. http://www.deutschegrammatik20.de/das-e-book-uebungsbuch-deutsche-grammatik-2-0 (27.10.2015) KP

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