Duckersprache

  1. In der Sprachgeschichtsforschung die sich in spätmittelalterlicher Zeit ( Frühneuhochdeutsch) herausbildenden Schreibdialekte der Buchdruckerzentren. Die Druckersprachen waren regional geprägt und gleichzeitig durch einen gewissen Sprachausgleich gekennzeichnet. Durch diesen Sprachausgleich und die rasche Verbreitung der Bibelübersetzung Luthers durch den Buchdruck kann ihnen – neben anderen Faktoren – ein bestimmter Anteil an der Herausbildung der nhd. Schriftsprache ( neuhochdeutsche Schriftsprache) zugesprochen werden.
  2. Auch als Bezeichnung für die Fachsprache der Buchdrucker.
  3. Im Computerbereich als Oberbegriff für die Seitenbeschreibungssprachen.

Lit.: Erben, J., Ostmitteldeutsche Chrestomathie: Proben der frühen Schreib- und Druckersprache des mitteldeutschen Ostens. 1961. Hartweg, F., Die Rolle des Buchdrucks für die frühneuhochdeutsche Sprachgeschichte. In: Besch, W./Betten, A./Reichmann, O./Sonderegger, St. (Hrsg.), Sprachgeschichte. Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung. 2., vollständig neu bearb. u. erw. Aufl., 2000, 1682-1705. Hiller, H./Füssel, St., Wörterbuch des Buches. 7., grundlegend überarb.Aufl. 2006. Klenz, H., Die deutsche Druckersprache. 1900 [Neudr. Berlin 1991]. Moser, V., Die Strassburger Druckersprache zur Zeit Fischarts. 1920. Kettmann, G., Wittenberg – Sprache und Kultur in der Reformationszeit. Kleine Schriften. Hrsg. von R. Große. 2008. Wolf, N.R., Handschrift und Druck. In: Besch, W./Betten, A./Reichmann, O./Sonderegger, St. (Hrsg.), Sprachgeschichte. Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung. 2., vollständig neu bearb. und erw. Aufl., 2000, 1705-1713. SL

Letzte Änderung: 01.10.2024 - Ansprechpartner: Webmaster