Einnistung

09.01.2017 -  

[engl. nesting, frz. emboîtement, russ. –]

In der Interpretativen Semantik bei U. Weinreich (1966) „eine Konstruktion, die keine neuen Häufungen von Merkmalen erzeugt. Wenn M (a) und N (c) Wörter mit ihren semantischen Merkmalen sind und wenn MN eine Konstruktion ist, dann wird die semantische Wirkung dieser Konstruktion als E. beschrieben, wenn sie die Konfiguration (ac) ergibt, die nicht als eine Häufung (a, c) darstellbar ist“ (1970, 43). Die E. ist eine semantische Erweiterung, die einer durch ein Wort gegebenen Bedeutung nicht bloß (wie die Häufung) semantische Merkmale (Sem) hinzufügt, sondern dem Gesamtkomplex in Abhängigkeit von einem bestimmten Kotext eine Bedeutung verleiht, die mehr ist als die Summe seiner Teile: So enthält Ich mag kaltes Bier eine einfache Häufung der Merkmale von kalt und Bier, Ich mag das Bier kalt hingegen eine E., weil sich Bier und kalt bei mag einnisten und so kotextuell der Gesamtinformation eine Art kausatives Moment (kausativ) hinzufügen.

 Interpretative Semantik

Lit.: Weinreich, U., Explorations in Semantic Theory. In: Current Trends in Linguistics. Vol. 3. 1966, 395-477. dt. Erkundungen zur Theorie der Semantik. 1970. AB 

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