emotiv

28.03.2016 -  

[engl. emotive, frz. émotif, russ. эмотивный]

Die Gefühle betreffend; zur emotiven oder expressiven Bedeutung gehören emotionale, affektive Assoziationen, Einschätzungen und Wertungen, → Gefühlswert, → Konnotation (4). Schon Stevenson (1974, 76 f.) hat festgestellt, dass „under ‚emotive’ utterances come to be included not only those wihich are hypostatic, anthropomorphic, ambiguous, vague, misleading, incoherent, or in any way confused“ und den Begriff daher als „wastebasket“ für all das bezeichnet, was für den wissenschaftlichen Semantiker (angeblich) nicht von Interesse ist (vgl dazu auch Dieckmann 1981, 113). Die „emotive“ Funktion, die sich für R. Jakobson am deutlichsten in den Interjektionen zeigt, entspricht der → Ausdrucksfunktion bei K. Bühler.

→ expressiv, → affektiv, → Empfindungswort, → Interjektion

Lit.: Dieckmann, W., K.O. Erdmann und die Gebrauchsweise des Ausdrucks ‘Konnotation’ in der linguistischen Literatur. In: Ders., Politische Sprache – Politische Kommunikation. 1981, 78-136. Fiehler, R., Kommunikation und Emotion. 1990. Jakobson, R., Linguistik und Poetik. In. Ihwe, J. (Hrsg.), Literaturwissenschaft und Linguistik. Bd. II/1.1971, 142-178. AB

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