inhärentes Merkmal
[engl. inherent feature, frz. trait inhérent, russ. внутренний признак] (lat. inhärere ‘anhaften’)
Auch: adjungiertes Merkmal. Allgemein diejenigen syntaktischen oder semantischen Eigenschaften eines Sprachzeichens, die von dessen Ko- bzw. Kontext unabhängig sind und insofern der „kontextfreien → Subkategorisierung“ unterliegen. In diesem Sinne ist dem Nomen in syntaktischer Hinsicht sein Genus (in der Regel) inhärent, während sich sein Numerus und sein Kasus normalerweise dem syntaktischen Kotext verdanken. In der TG werden daher auch Transitivität (→ transitiv) bzw. Intransitivität (→ intransitiv) als i.M. der jeweiligen Einzelverben betrachtet. Während unter semantischem Aspekt etwa dem Substantiv Junggeselle die Merkmale [+ konkret, - Eigenname, + Individuum, + belebt, + menschlich, + männlich, - verheiratet] inhärent sind, unterliegen viele Verben der „kontextsensitiven Subkategorisierung“, indem sie → „Selektionsregeln“ einschließen, die die semantische Beschaffenheit möglicher Subjekte und Objekte definieren (z.B. erfordert blöken – in nicht-metaphorischem Gebrauch – für die Subjektposition das Merkmal [+ Schaf]).
Lit.: Allan, K., Linguistic Meaning. 1986. Altmann, H./Hahnemann, S., Syntax fürs Examen: Studien- und Arbeitsbuch. 1999. Heidinger, V.A., Analyzing Syntax & Semantics. A Self-Instructional Approach for Teachers and Clinicans. 41999. AB