Noematik

Auch: Noetik. Von E. Koschmieder, G.F. Meier und J. Lerot begründeter Forschungsansatz innerhalb der → Semantik, der die Noeme (→ Noem (2)) als die kleinsten Bedeutungselemente ermitteln, ihre Kombinierbarkeit zu Sememen/Teilbedeutungen (→ Semem) darstellen und die ko(n)textuelle → Disambiguierung (→ Monosemierung) der lexikalischen (2) (bzw. grammatischen) Bedeutungen untersuchen will. Die Konzeption der Noeme nicht als selber sprachliche, sondern vielmehr übereinzelsprachlich-begriffliche Elemente führte zum Versuch ihrer Übertragung in eine einzelsprachunabhängige Zwischensprache („intermediate language“) mit dem Ziel, die Disambiguierung in maschinellen Übersetzungen zu automatisieren.

Lit.: Heger, K., Noematic Grammar. In: Lieb, H.H. (ed.), Prospects for a New Structuralism. 1992, 91-98. Koschmieder, E., Die noetischen Grundlagen der Syntax. 1951 (Sitzungsberichte der Bayrischen Akademie der Wissenschaften, Heft 4). Lerot, J., Zur Grundlegung einer formalen Wissenschaft der linguistischen Bedeutungen (Noetik). Universität Stuttgart. Lehrstuhl für Linguistik. Papier 4. 1968. Meier, G.F., Semantische Analyse und Noematik. In: ZPSK 17.1964, Heft 6, 581-595. Meyer, G.F., Noematische Analyse als Voraussetzung für die Ausschaltung der Polysemie. In: Zeichen und System der Sprache. Bd. 3. 1966, 117-145. AB

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