Suprafix
[engl. suprafix/superfix, frz. superfixe, russ. супрафикс] (lat. supra ‘oben, überhalb, über’)
Suprasegmentales (→ suprasegmental) → Affix, das der → Wortbildung oder der → Flexion dient und beim → Wortstamm einen Akzent- (engl. próduce vs. prodúce, dt. Ténor vs. Tenór) oder Tonwechsel (Kanuri, Nigeria: lezè [Konj.] vs. lezé [Opt.] ‘gehen’) und damit einen Bedeutungsunterschied bewirkt (vgl. Mugdan 2015, 270f.). Die orthographische Form des Wortes wird dabei nicht verändert (z.B. im Ngbaka, DR Kongo, beim Verb kpòlò ‘zurückkommen’:‘Vollendung’: kpōlō, ‘Zukunft’: kpòló, ‘Imperativ’: kpóló). Der Terminus geht auf Nida (1949, 69) zurück und setzt voraus, dass keine der Formen als Ausgangspunkt genommen, sondern der Wortakzent oder Tonverlauf als hinzutretend betrachtet wird.
→ Morphologie, → Wortbildung
Lit.: Bergenholtz, H./Mugdan, J., Einführung in die Morphologie. 1979. Fleischer, W./Barz, I., Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache. 21995. Mugdan, J., Units of word-formation. In: Müller, P.O./Ohnheiser, I./Olsen, S./Rainer, F. (eds.), Word-Formation. An International Handbook of the Languages of Europe. Vol. 1. 2015, 235-301. Nida, E.A., Morphology. The Descriptive Analysis of Words. 21949. JW