syndetisch
[engl. syndetic, frz. syndétique, russ. союзный (союзнаясвязь)] (griech. σύνδετος ‘zusammengebunden’)
Durch Bindewörter (→ Konjunktion) verbunden. Der aus der → Rhetorik stammende Begriff bezeichnet die syntaktische Koordination von Satzgliedern oder Sätzen (die → Syndese): zwei beigeordnete Wort- und Satzfolgen, deren Glieder mithilfe genau einer Konjunktion aneinandergereiht bzw. verbunden werden, wie z.B. in Philipp mochte Fleisch und Gemüse; Der Nachtisch war teuer, aber ungenießbar;Henning aß und lobte die Köchin für das gute Essen. Die so entstandene syndetische Fügung der Satzglieder entspricht einer möglichen Form der Aufzählung von Elementen, die als rhetorisches Stilmittel (Wortfigur) dient und als →Syndeton bezeichnet wird. Die Bedeutungen der koordinierenden Konjunktionen können zwischen kopulativ (z.B. und, auch), kausal (z.B. weil, wenn), konklusiv (z.B. also, somit ), disjunktiv (z.B. oder, entweder… oder), adversativ (z.B. aber, jedoch) variieren. Ggs. zur syndetischen Fügung von Satzgliedern ist die asyndetische Reihung (→ asyndetisch). Sind mehr als zwei zusammenhängende Satzglieder vorhanden, bei denen lediglich die letzten beiden Glieder durch eine Konjunktion miteinander verbunden sind,spricht man von einer häufig auftretenden gemischten asyndetisch-syndetischen Fügung der Glieder, z.B. Morgen werde ich lernen, aufräumen und meine Freunde treffen.
→ Parataxe, → monosyndetisch, → polysyndetisch
Lit.: Adamzyk, K., Sprache: Wege zum Verstehen. 3., überarb. Aufl. 2010, 197. Duden. Die Grammatik. Unentbehrlich für richtiges Deutsch. 92016. Götzinger, M.W., Die deutsche Sprache. Zweiter Theil. 1839, §§ 100, 162. Lausberg, H., Elemente der literarischen Rhetorik. 3., durchges. Aufl. 1967.Ueding, G./Steinbrink, B., Grundriss der Rhetorik. Geschichte, Technik, Methode. 5., aktualis. Aufl. 2011. UHÄ