Temporaladverb
[engl. temporal adverb, frz. adverbe temporel, russ. наречие времени]
Auch: Zeitadverb. Semantisch bestimmte Subklasse der Wortart → Adverb. Temporaladverbien situieren ein Geschehen, ein Objekt o.Ä. in der Zeit oder bezeichnen eine temporale Beziehung hinsichtlich Zeitpunkt bzw. -abschnitt (z.B. jetzt, heute, später), Zeitdauer (z.B. lange, immer) oder eine bestimmte Art der Wiederholung (z.B. häufig, selten). Des Weiteren können sie sich auf eine zeitliche Einordnung beziehen (z.B. seitdem, vorher, nachher). Einige Temporaladverbien können erst in Verbindung mit einem → Tempus (z.B. eben, einst) oder mit Blick auf eine bestimmte übergeordnete Zeiteinheit] (z.B. morgens) richtig gedeutet werden. Temporaladverbien teilen sich in absolute, deixis-unabhängig zu verstehende und phorisch-deiktische, also sprecherbezogene, Adverbien auf (→ Deixis). Auch Wörter, die eine Reihenfolge andeuten (z.B. zuerst, zuletzt) werden als Temporaladverbien klassifiziert, da sie temporale Bezüge implizieren. Das T. ist generell unflektierbar, gehört also zu den Partikeln.
→ Partikel, → Temporalangabe, → Temporaladverbial, → Wortart
Lit.: Amann, V., Die Temporaladverbien im Deutschen. www.deutsch-als-fremdsprache-lernen.de/deutsche-adverbien-temporaladverbien-wann/ (letzter Zugriff: 12.01.2017). Duden. Die Grammatik. Unentbehrlich für richtiges Deutsch. 82009. Faucher, E./Métrich, R., Wörterbuch deutscher Partikeln. Unter Berücksichtigung ihrer französischen Äquivalente. 2009. Haspelmath, Martin: From Space to Time. Temporal Adverbials in the World’s Languages. (= LINCOM Studies in Theoretical Linguistics 03). 1997. Helbig, G./Buscha, J., Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für den Ausländerunterricht. 2017. Laun, R., Deutsche Grammatik für alle. Einfach.praktisch.gut. 2016, 124f. FH