laryngal
Auch: → glottal. In der Phonetik → Artikulationsstelle in der Luftröhre (→ Larynx). Laryngale oder auch Glottale sind daher Konsonanten (→ Konsonant), die im Kehlkopf durch die Verengung oder durch Verschluss der Stimmlippen (→ Glottis) erzeugt werden (vgl. Becker 2012, 28). Dazu gehören durch Verengung entstehende laryngale Frikative (→ Frikativ), wie das deutsche [h] in Haus, Horizont, Uhu oder hier, aber auch der Knacklaut (→ Kehlkopfverschlusslaut), d.h. der sogenannte Glottisschlag bzw. stimmlose glottale Plosiv [ʔ], welcher durch eine kurze Luftstromstauung (Verschluss) im Bereich der Glottis und ihre plötzliche, stimmlose Lösung (Öffnung der Stimmlippen) entsteht. Der Knacklaut wird im Deutschen vor Silben mit vokalischem → Anlaut produziert, bspw. in be_atmen,ver_alten oder ein schöner _Abend. Während /h/ im Deutschen distinktiv und daher ein → Phonem ist, ist [ʔ] – anders als etwa im Arabischen oder im Hausa (vgl. Ternes 2012, 169ff., 177ff.) – eine bloße kombinatorisch bedingte Variante der anlautenden Vokale und daher ein → Allophon.
Der Begriff l. gilt als veraltet und partiell irreführend. In der heutigen Phonetik wird daher glottal bevorzugt.
→ Laryngalisierung, → Laryngaltheorie, → artikulatorische Phonetik
Lit.: Becker, Th., Einführung in die Phonetik und Phonologie des Deutschen. 2012. Busch, A./Stenschke, O., Germanistische Linguistik. Eine Einführung. 2014.Müller, H.M. (Hrsg.), Arbeitsbuch Linguistik. 2002. Ternes, E., Einführung in die Phonologie. 3., überarb. Aufl. 2012. HBR