Buchstabe
Element eines Alphabets (→ Alphabet) und Grundeinheit einer → Alphabetschrift (vgl. Duden-Grammatik 2009, 62). Nach Nerius u. a. (2007, 104) ist ein B. „die kleinste, im – [in Alphabetschrift] – gedruckten Text durch Lücken (Leerschritte) abgegrenzte graphische Einheit in ihrer Abstraktion, die sich aus der Segmentierung eines graphischen Wortes ergibt (vgl. auch Heller 1980, 94)“. Die beiden graphischen Wörter Maus und muss bestehen danach also aus insgesamt fünf verschiedenen Buchstaben <M>, <m>, <a>, <u>, <s>. Dabei ist strittig, ob <M> und <m> zwei zu unterscheidende Buchstaben sind oder <M> lediglich eine Formvariante (→ Allograph) zu <m> darstellt. Letztlich steht ein B. als konventionelles Zeichen im alphabetischen Schriftsystem einer Einzelsprache in Korrespondenz zu einem Phonem oder auch zu einer Phonemfolge (vgl. im Deutschen <s> für /z/ in Susi bzw. <x> für /k/ und /s/ in Hexe) bzw. selbst eine Buchstabenfolge kann mit einem Phonem korrespondieren (vgl. im Deutschen <sch> für /∫/ in Schule).
→ Buchstabe-Laut-Entsprechungen, → Buchstabenschrift
Lit.: Brekle, H., Die Buchstabenformen westlicher Alphabetschriften in ihrer historischen Entwicklung. In: Günther, H./Ludwig, O. u. a. (Hrsg.), Schrift und Schriftlichkeit. Ein internationales Handbuch interdisziplinärer Forschung. Bd. 1. 1994, 171-204. Duden. Die Grammatik. 82009. Heller, K., Zum Graphembegriff. In: Nerius, D./Scharnhorst, J. (Hrsg.), Theoretische Probleme der deutschen Orthographie. 1980, 74-108. Nerius, D. u. a., Deutsche Orthographie. 2007. KS